Die Wärmerückgewinnung bezeichnet einen Prozess, bei dem die thermische Energie eines Stoffes auf einen anderen übertragen und damit wieder nutzbar gemacht wird. Sie dient dazu, den Verlust von ungenutzt entweichender Wärme zu reduzieren, Energie einzusparen und die Energieeffizienz zu erhöhen. Im Bauwesen wird der Prozess der Wärmerückgewinnung insbesondere bei Lüftungsgeräten genutzt, indem die abtransportierte Luft ihre Wärmeenergie auf die einströmende Frischluft überträgt. Da die Zuluft vor dem Einströmen bereits erwärmt ist, wird weniger Heizenergie benötigt, um sie auf Zimmertemperatur zu bringen.
Je nach Verfahren wird zwischen rekuperativer oder regenerativer Wärmerückgewinnung unterschieden. Bei der rekuperativen Wärmerückgewinnung wird ein Wärmetauscher als Trennwand zwischen aus- und einströmender Luft eingesetzt, welcher die Energie der warmen auf die kalte Luft überleitet, ohne dass sich diese vermischen. Regenerative Systeme nutzen einen Wärmezwischenspeicher, der die thermische Energie der Abluft aufnimmt und erst später wieder an die Zuluft abgibt. Das Verfahren der Wärmerückgewinnung ist insbesondere bei einer luftdichten Gebäudehülle effizient, da dort so gut wie kein natürlicher Luftaustausch über die Gebäudehülle stattfindet und viel Luft über die Lüftungsanlage transportiert wird.
Ein weiteres Verfahren der Wärmerückgewinnung bietet die Wärmepumpe. Diese saugt die warme Umgebungs- bzw. Abluft ein und erwärmt mit dieser ein im Inneren der Pumpe zirkulierendes Kältemittel. Hat sich dieses soweit erwärmt, dass es verdampft, gibt der Kältemitteldampf die Wärme an das Heizungswasser ab und die Energie wird so in das Heizsystem überführt. Bei dieser Form der Wärmerückgewinnung wird die Energie somit nicht zum direkten Erwärmen der Zuluft, sondern für die Warmwasseraufbereitung bzw. Heizung genutzt.