Energie ist heute eines der kostbarsten Güter. Ein weltweit steigender Energiebedarf und eine klimaneutrale Produktion sind nur einige Gründe dafür, weshalb Energie immer teurer wird. Um die steigenden Energiekosten auszugleichen, müssen Verbraucher deshalb die benötigte Energie besser, effizienter und sparsamer nutzen. Ob Haus oder Wohnung, Alt- oder Neubau – es gibt viele Möglichkeiten, Energie zu sparen. Doch welche Maßnahmen sind am effektivsten?
Welche Maßnahmen bringen die größten Energieeinsparungen?
Gebäude zählen weltweit zu den größten Energieverbrauchern. Deshalb liegt in diesem Bereich auch das größte Einsparpotenzial. Ob Heizung, Dämmung oder Stromverbrauch, beim Energieverbrauch greifen die verschiedenen Faktoren der Energiekette ineinander, sodass es manchmal schwierig wird, den Überblick zu behalten und herauszufinden, welche Energiesparmaßnahme denn nun wirklich die größten Einsparungen bringt.
Sanieren: Effektiv aber teuer und aufwändig
Grundsätzlich muss man bei Wohngebäuden zwischen energetischen Sanierungsmaßnahmen und kleineren Energiesparmaßnahmen, die mit elektrischen Geräten und dem eigenen Verhalten zusammenhängen, unterscheiden. Energetische Sanierungen am Gebäude bringen zweifellos die größeren Energiespareffekte. In Neubauten oder energetisch sanierten Gebäuden kann Energie effizient sowie weitestgehend ohne Verluste genutzt und womöglich durch selbst erzeugte Energie aus Photovoltaik ergänzt werden. Energetische Sanierungsmaßnahmen sind jedoch mit umfangreichen Bauarbeiten und entsprechend hohen Kosten verbunden, sodass diese Maßnahme nicht für jeden infrage kommt.
Einsparungen lassen sich aber auch durch einfachere Maßnahmen erzielen, deren Investitionskosten im überschaubaren Rahmen bleiben und die dennoch große Auswirkungen auf den eigenen Energieverbrauch haben können.
Einfache Energiesparmaßnahmen
Um Energie zu sparen, ohne gleich das ganze Haus zu sanieren, sollte man zunächst die größten Energieverbraucher im Haus genauer unter die Lupe nehmen. Dazu gehört an erster Stelle die Heizungsanlage. Je nach Gebäude und Modell beansprucht die Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser bis zu 70 Prozent der gesamten Jahresenergiekosten. Ist der Kessel 15 Jahre oder älter, ist er nach heutigen Maßstäben ineffizient. Der Austausch durch einen modernen Heizkessel bringt deutliche Energieeinsparungen, die je nach energetischem Zustand des Gebäudes, Art der Heizungsanlage und eigenem Heizverhalten variieren. Denn wenn das Haus selbst schlecht oder kaum gedämmt ist, geht nach wie vor viel kostbare Heizwärme ungenutzt verloren. Um diese Wärmelecks auszugleichen, eignet sich am besten eine Außendämmung der Fassade. Doch auch mit einfacheren Mitteln und ohne aufwändige Sanierung lässt sich Wärme besser im Haus halten und damit effizienter nutzen:
Nachts alle Rollladen geschlossen halten. Der Rollladen wirkt vor dem Fenster wie eine zusätzliche Dämmschicht, sodass Wärmeverluste um rund 20 Prozent verringert werden können.
Wärmefolie hinter die Heizkörper kleben. Die Folie verhindert das Austreten der Heizwärme durch kleine Ritzen und reflektiert die Wärme in den Raum zurück.
Heizkörper nicht zustellen. Sonst staut sich die Wärme hinter Möbeln und Schränken und gelangt nicht richtig in den Raum.
Raumtemperatur reduzieren. Wird die Raumtemperatur um nur 1 Grad Celsius reduziert, ergeben sich bereits Einsparungen von etwa sechs Prozent.
Lüften. Regelmäßiges Stoßlüften ist wichtig, um Schimmel vorzubeugen und Luftfeuchtigkeit entweichen zu lassen. Zudem erwärmt sich frische Luft schneller als abgestandene, sodass das Lüften einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen leistet.
Fenster nicht gekippt lassen. Dauerhaft gekippte Fenster sind gleich doppelte Energiefresser. Denn über gekippte Fenster findet kein wirklicher Luftaustausch statt. Stattdessen fliegt aber die Heizwärme (und damit auch ziemlich viel Geld) wortwörtlich zum Fenster raus.
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Um nicht zu viel kostenbare Wärme beim Lüften zu verlieren, kann sich die Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung lohnen. Die Anlage lüftet ganz von allein, sodass kein Öffnen der Fenster mehr notwendig ist. Über die Wärmerückgewinnung werden zugleich Wärmeverluste vermieden, da bis zu 95 Prozent der Abluft erwärmt in den Raum zurückgeführt wird. Somit ist kein erneutes Aufheizen der Räume erforderlich.
Intelligente Thermostate. Durch einen einfachen Austausch der Thermostate lässt sich viel Geld sparen. Denn intelligente Thermostate regeln die Raumtemperatur automatisch nach vorgegebenen Parametern und halten sie konstant. Durch programmierbare Thermostate lassen sich rund 10 Prozent Energie einsparen, da bedarfsgerechter geheizt wird.
Stromfresser austauschen und Energie sparen
Auch Haushaltsgeräte wie Trockner, Waschmaschine, Spülmaschine oder Kühlschrank verbrauchen viel Energie in Form von Strom. Sind die Geräte bereits in die Jahre gekommen, kann es sich durchaus rechnen, diese gegen neue, energieeffiziente Modelle auszutauschen. Das Gleiche gilt für die Beleuchtung: Veraltete Glühbirnen sollten durch energiesparende und langlebige LED ausgetauscht werden, die bis zu 85 Prozent weniger Strom verbrauchen. Allein dieser Wechsel der Leuchtmittel wird sich deutlich auf der Stromrechnung bemerkbar machen.
Darüber hinaus ist es vielfach das eigene Verhalten, mit dem Strom gespart werden kann. Dauerhafter Stand-by-Betrieb von Fernseher, Computer und Stereoanlage verbraucht unnötig viel Energie. Eine schaltbare Steckerleiste schafft hier einfache Abhilfe. Auch unnötig brennende Lichter, das dauerhafte Beheizen selten genutzter Räume oder vereiste Gefriertruhen sind Energiefresser, denen man mit ein wenig Aufmerksamkeit leicht beikommen kann. So lässt sich aufs Jahr gesehen mit einfachen Mitteln bereits viel Energie sparen.
Sanierung: Energie sparen durch mehr Effizienz
Die effizientesten Energiesparmaßnahmen sind Sanierungsmaßnahmen am Haus. Denn dadurch wird die eingesetzte Energie weitestgehend verlustfrei genutzt, was wiederum bedeutet, dass man weniger Energie benötigt als bisher. Schließlich geht in unsanierten Gebäuden mit womöglich veralteten Heizkesseln ein Großteil der erzeugten Energie ungenutzt verloren. Veraltete Heizungsanlagen benötigen mehr Strom für die Wärmeerzeugung als moderne Anlagen und die teuer produzierte Heizwärme verpufft anschließend auch noch durch undichte Fenster oder eine nicht gedämmte Außenhülle zu großen Teilen einfach nach draußen. Würde diese Energie gezielt für Heizung und Warmwasser genutzt, ergäbe sich am Jahresende eine deutlich verbesserte Energiebilanz.
Besonders effektiv beim Energiesparen ist die Dämmung der Außenhülle und des Daches. Allerdings sind diese Maßnahmen für den Eigentümer auch besonders kostenintensiv. Es gibt zwar großzügige Förderungen für die energetische Sanierung, ein beachtlicher Kostenfaktor ist eine Außendämmung für den Eigentümer aber in jedem Fall. Durch die Energieeinsparungen amortisieren sich die Kosten natürlich, das aber eher langfristig.
Neue Fenster bringen große Energieeinsparungen
Eine weitere effektive Maßnahme Energie zu sparen ist der Austausch von alten Fenstern. Über undichte Fenster geht sehr viel Energie verloren. Sind womöglich noch einfachverglaste oder kaum isolierte Fenster vorhanden, sind hohe Heizkosten vorprogrammiert – und das bei wenig angenehmen Innentemperaturen. Ein Fensteraustausch ist also eine besonders wirksame Methode, Energie dauerhaft zu sparen und das Wohnklima zu verbessern. Und: Dichte Fenster sorgen für eine Energieersparnis von bis zu 30 Prozent. Die Kosten für einen Fensteraustausch liegen in der Regel unter denen für eine Dämmung der Außenhülle, wobei es natürlich davon abhängt, wie viele Fenster am Haus ausgetauscht werden sollen.
Auch für den Austausch veralteter gegen energieeffiziente, wärmedämmende Fenster wie von HEIM & HAUS gibt es zahlreiche Förderungen. Die staatliche KfW fördert den Fensteraustausch zum Beispiel mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten. Auch kommunale und regionale Förderprogramme bezuschussen einen Fensteraustausch, der hilft, Energie zu sparen.
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Haustür: Energie sparen durch Wärmedämmung
Ein weiteres Bauelement, mit dem große Energieeinsparungen möglich sind, ist die Haustür. Durch undichte, verzogene, poröse oder veraltete Haustüren geht viel Heizenergie verloren. Das Ergebnis sind kalte Flure und höhere Heizkosten. Je nach Zustand der Haustür gibt es Möglichkeiten, die Tür renovieren zu lassen oder nachträglich zu dämmen. In den meisten Fällen aber ist eine Renovierung teurer als der Austausch durch eine moderne Haustür, die von vornherein wärmedämmend und einbruchhemmend konstruiert ist und alle Anforderungen heutiger Energie-Standards erfüllt (Lesen Sie auch ► "Haustür renovieren – Herausforderung oder vergebene Mühe?").
Ob Sanierung, Erneuerung von Heizkessel und Haushaltgeräten oder die eigene Aufmerksamkeit fürs Energiesparen: Es lohnt sich in jedem Fall. Denn jede Form von eingesparter Energie, ob Heizwärme oder Strom, schont die Umwelt und spart Eigentümern und Mietern bares Geld.