Der Dachstuhl bildet bei geneigten Dächern die Stützkonstruktion, von der die Dachflächen getragen werden. Der Wortteil „Stuhl“ bedeutet dabei „Gestell“. Er setzt sich aus senk- und waagerecht verlaufenden Balken zusammen, die üblicherweise aus Holz gefertigt sind. Bei größeren Bauten kommt aber auch Eisen oder Stahlbeton zum Einsatz. Der Dachstuhl muss sowohl sich selbst als auch die Dacheindeckung sowie eventuell im Dach eingebaute Dachfenster und je nach Witterungsverhältnissen noch die zusätzliche Belastung von Wind und Schnee tragen können. Bei gedämmten Dächern wird zudem das Dämmmaterial am Dachstuhl angebracht.
Je nach Position der Balken wird zwischen einem liegenden und einem stehenden Dachstuhl unterschieden. Als stehender Dachstuhl wird eine Stützkonstruktion bezeichnet, bei der senkrechte Dachbalken in der Mitte des Raumes angebracht sind. Bei einem liegenden Dachstuhl sind lediglich am Rand des Daches schräg geneigte Balken verbaut. Senkrechte Stützbalken fehlen, wodurch eine größere freie Fläche entsteht. Ebenfalls abhängig von der Konstruktion und Tragweise kommt noch die Unterscheidung zwischen Sparrendach, Pfettendach und Kehlbalkendach hinzu.