Der Verschluss einer Bauöffnung mit einem flachen Glaselement (Glasscheibe) wird als Verglasung bezeichnet. Sie ist ein typischer Bestandteil von Fenstern, gläsernen Fassaden bzw. Glasfronten, Balkontüren und Wintergärten. Die Verglasung dient der Transparenz und Lichtdurchlässigkeit der Bauöffnung bei gleichzeitigem Schutz gegen Witterungseinflüsse wie Niederschlag, Wind und Kälte. Hinsichtlich Stabilität bzw. Einbruchschutz sowie Wärme-, Schall- und UV-Schutz werden an moderne Verglasungen immer mehr Anforderungen gestellt, wobei viele Eigenschaften innerhalb einer Verglasung kombinierbar sind.
Während Fenster früher mit einer einfachen Verglasung, sprich einer Fensterscheibe, versehen wurden, werden sie heutzutage meist mit einer Zwei- oder Dreifach-Verglasung produziert. Dabei werden zwei bzw. drei Glasscheiben so hintereinander gesetzt, dass ein luftdicht verschlossener Zwischenraum bestehen bleibt. Diese Art der Verglasung bietet eine erhöhte Wärmedämmung und reduziert den U-Wert eines Fensters. Weist mindestens eine der Scheiben eine hauchdünne Metallbeschichtung auf, wird von einer Isolier-, Wärmeschutz- oder Wärmedämmverglasung gesprochen. Der Raum zwischen den Scheiben wird dabei in der Regel mit Edelgas gefüllt, welches im Vergleich zu Luft eine geringere Wärme- und Schallleitfähigkeit besitzt.
Über die Wärmedämmung hinaus muss eine Verglasung je nach Anspruch und Einsatzgebiet noch weitere Funktionen erfüllen. Bei einer Schallschutzverglasung wird durch eine Mehrfachverglasung, asymmetrische Scheiben und mit Edelgas gefüllte Zwischenräume die Schallweiterleitung durch das Glas gehemmt und die Lärmbelastung für dahinterliegende Räumen reduziert. Eine Sonnenschutzverglasung ist in der Regel mit einer feinen Metallschicht überzogen, sodass Sonnenstrahlen absorbiert oder reflektiert und Räume vor Überhitzung geschützt werden. Brandschutzverglasungen müssen feuerwiderstandsfähig sein und die Ausbreitung von Flammen und Rauchgasen verhindern. Eine weitere Form stellt die Sicherheitsverglasung aus Einscheiben- oder Verbundsicherheitsglas dar, welche besonders widerstandsfähig gegenüber Aufprall, Durchschlag, Durchschuss und Glasbruch ist. Aufgrund dieser Eigenschaften wird die Sicherheitsverglasung insbesondere für einen erhöhten Einbruchschutz genutzt. Dieser kann durch den Einsatz von Alarmglas noch verstärkt werden. Dabei ist ein elektrischer Alarmdraht in die Verglasung eingelassen, bei einer Beschädigung der Scheibe und Unterbrechung der Stromversorgung wird ein Alarm ausgelöst. Die Sicherheitsverglasung dient aber auch der Vermeidung von Verletzungen, sollte das Glas, beispielsweise bei einem Sturz gegen die Scheibe, beschädigt werden. Wird statt Transparenz ein Sichtschutz zur Erhöhung der Privatsphäre gewünscht, kann die Verglasung auch eingetrübt werden, wie zum Beispiel bei Milchglas. Eine weitere Sichtschutzverglasung ist Ornamentglas, bei dem die Durchsicht durch eine aufgeraute, unregelmäßige Glasoberfläche eingeschränkt wird.
Intelligentes Glas bezeichnet moderne Verglasungen, deren Licht- und Wärmedurchlässigkeit manuell oder sensorgesteuert verändert werden können. Photochrome Verglasungen verändern sich durch den Einfluss von Sonnenlicht, thermochrome Verglasungen bei Hitze. Bei elektrochromen Verglasungen kann die Sicht- und Sonnenschutzeigenschaft auf Grundlage von elektrischer Spannung angepasst werden.