Ob Terrasse, Balkon oder Wintergarten: Wenn es um Verschattung geht, sind Markisen unverzichtbar. Sie sorgen für effizienten Sonnenschutz, sie sind Gestaltungselemente und schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Je nach Anforderungen und Gegebenheiten lassen sich Markisen vielfältig einsetzen, denn neben der klassischen Gelenkarmmarkise gibt es viele weitere Markisentypen für unterschiedliche Einsatzbereiche. Doch worin liegen die Unterschiede? Wie entscheidet man, welche Markise die beste für die eigenen Ansprüche ist? Und welche Markise eignet sich wofür? Von Kassettenmarkise bis Senkrechtmarkise: Die wichtigsten Markisenarten im Überblick.
Gelenkarmmarkise: Der Klassiker unter den Markisen
Das mit Abstand beliebteste Modell für die Verschattung von Terrassen ist die Gelenkarmmarkise. Ihren Namen verdankt sie der intelligenten mechanischen Falttechnik, bei der durch zwei oder mehr Gelenkarme das Markisentuch ausgerollt und gespannt wird. Dieses bewährte Prinzip gewährleistet eine große Ausfalltiefe und das ohne zusätzliche Stützen. Das Markisentuch wird über die Gelenkarme getragen und überragt damit optisch freischwebend die Terrasse. Das Markisentuch selbst ist auf einer Tuchwelle aufgerollt. Tuchwelle und Halterung sind bei Gelenkarmmarkisen an der Hauswand verankert, weshalb sie meist zur Verschattung von hausseitigen Terrassen eingesetzt werden.
Hinsichtlich der Konstruktion unterscheidet man zwischen offenen Markisen, Halbkassetten- und Kassettenmarkisen. Allen Arten von Gelenkarmmarkisen gemein ist die intelligente Mechanik der Tuchspannung über Gelenkarme.
Offene Markisen und Halbkassettenmarkisen
Bei einer offenen Gelenkarmmarkise sind Tuchwelle, Markisentuch und Mechanik nicht durch Kassetten oder Hülsen verdeckt, sondern frei an der Hauswand montiert. Die Konstruktion der Markise verbleibt offen und sichtbar, wodurch sie Witterungseinflüssen stärker ausgesetzt ist. Sie wird oftmals unter Dachüberständen montiert, die der offenen Markise so etwas Schutz bieten.
Jedoch werden Markisen heute oft mit einem Gehäuse kombiniert. Bei einer Halbkassettenmarkise sind Markisentuch und Tuchwelle von oben sowie seitlich durch ein halboffenes Gehäuse aus zum Beispiel Aluminium geschützt. Die Unterseite verbleibt bei einer Halbkassettenmarkise offen und die Mechanik sichtbar. Das zu drei Seiten geschlossene Gehäuse schützt damit in erster Linie das Markisentuch, doch auch die darunter liegende Mechanik ist durch die halboffene Kassette weniger stark Einflüssen wie Nässe und Schnee ausgesetzt.
Kassettenmarkisen: Rundum geschützt
Im Gegensatz zur Halbkassettenmarkise ist bei einer Kassettenmarkise die gesamte Konstruktion der Markise durch ein Gehäuse rundum geschützt. In geschlossenem Zustand verschwindet die Markise inklusive Tuch und Mechanik in einer robusten Kassette, die dezent und zurückhaltend direkt an der Hauswand befestigt ist.
Kassettenmarkisen gelten als Premium-Modelle unter den Gelenkarmmarkisen und sind im Vergleich zu offenen oder Halbkassettenmarkisen etwas teurer. Durch den wirksamen Schutz der Konstruktion sind Kassettenmarkisen meist aber auch langlebiger. Das Markisentuch behält länger seine ursprüngliche Farbe, es ist vor Feuchtigkeit und den daraus resultierenden Schäden geschützt. Die Mechanik der Gelenkarme ist ebenfalls in dem geschlossenen Gehäuse untergebracht, sodass die Markise insbesondere im Winter zuverlässig vor Witterungseinflüssen geschützt ist.
Vertikalbeschattung durch Senkrechtmarkisen
Senkrechtmarkisen sorgen für eine sogenannte Vertikalbeschattung. Sie werden, wie der Name sagt, nicht horizontal ausgefahren, sondern vertikal, ähnlich einer Jalousie. In Kombination mit einer klassischen Markise sorgt eine Senkrechtmarkise zum Beispiel für Verschattung bei tiefstehender Sonne. Senkrechtmarkisen lassen sich auch sehr gut vor Fenstern montieren und leisten durch ihren Sonnen- und UV-Schutz einen wichtigen Beitrag zur Klimatisierung der Innenräume. Auch für den seitlichen Sichtschutz zum Beispiel zum Nachbargrundstück werden Senkrechtmarkisen häufig eingesetzt.
Sicht- und Sonnenschutz: Seitenmarkisen
Ein effektiver seitlicher Sonnen- und Sichtschutz sind Seitenmarkisen. Im Gegensatz zu Senkrechtmarkisen erfolgt das Abrollen des Tuchs nicht senkrecht, sondern waagerecht. Seitenmarkisen werden direkt an der Hauswand befestigt und lassen sich der Länge nach ausfahren. Damit können sonnenintensive Seitenbereiche von Balkonen und Terrassen effizient verschattet werden. Darüber hinaus sorgen Seitenmarkisen für einen sehr guten Sichtschutz, der sich flexibel anpassen lässt. In der Regel sind Seitenmarkisen in einem wetterfesten Gehäusekasten verbaut, sodass sie sich in geschlossenem Zustand dezent und nahezu unsichtbar in das Fassadenbild einfügen.
Für große Ausfalltiefen: Pergolamarkisen
Im klassischen Sinn sind Pergolamarkisen Sonnenschutzelemente, die auf einer Pergola als Unterkonstruktion montiert sind. Eine Pergola kann hausseitig an der Fassade befestigt oder freistehend sein. Pergolen sind Konstruktionen, die auf Stützen ruhen und damit theoretisch beliebig groß sein können. Pergolamarkisen sind daher vor allem für großflächigere Terrassen und Freisitze geeignet, da sich größere Ausfalltiefen erzielen lassen als mit herkömmlichen Gelenkarmmarkisen.
Besonders innovativ sind Pergolamarkisen, die auf eine stützende Unterkonstruktion verzichten können, wie die Pergolamarkise WGB Plus Pergola von HEIM & HAUS. Bei größeren Terrassen wird diese Art der Pergolamarkise über eine innovative Halterung direkt an der Hauswand montiert. Gestützt durch zwei formschöne Rundsäulen im vorderen Bereich bietet die Pergolamarkise WGB Plus Pergola damit zuverlässige Stabilität bei gleichzeitig höheren Ausfalltiefen.
Verschattung und Klimatisierung: Wintergartenmarkisen
Wintergartenmarkisen sorgen durch eine spezielle Konstruktion für die Verschattung von größeren Glasflächen wie Wintergärten oder Terrassendächern mit Glaseinsatz. Angepasst an die baulichen Gegebenheiten sorgt eine Wintergartenmarkise für individuelle und effiziente Verschattung. Die Markise wird dabei wahlweise von innen unter dem Glasdach oder von außen auf dem Glasdach montiert. Die innen liegende, sogenannte Unterglasbeschattung besitzt den Vorteil, dass die Markise besser geschützt ist.
Besonders in Wintergärten mit Rundum-Verglasung ist eine dachseitige Verschattung oftmals nicht ausreichend. Denn auch über die Seitenverglasung sowie frontal kann sich ein Wintergarten im Sommer schnell unangenehm aufheizen. Für eine zuverlässige Wintergartenbeschattung und eine wirksame Klimatisierung bietet sich der zusätzliche Einsatz von Senkrecht- und Seitenmarkisen an. Diese lassen sich flexibel nach Sonnenstand einsetzen und sorgen für ein optimales Klima im Wintergarten zu jeder Jahreszeit.
Bedienung und Antrieb von Markisen
Ganz gleich in welchem Bereich und welche Art von Markise eingesetzt wird, die Bedienung von Markisen erfolgt im Prinzip auf zwei Arten: Traditionell per Handkurbel oder über einen Elektromotor. Heute werden überwiegend elektrisch angetriebene Markisen eingesetzt. Die Bedienung des Elektromotors kann über verschiedene Wege erfolgen. Klassisch wird ein Schalter fest verbaut, über den sich der Motor steuern lässt. Komfortabler ist dagegen die Steuerung über eine Funk-Fernbedienung. Ist der Elektromotor mit einem Funksender ausgestattet, kann die Markise auch in eine bereits vorhandene Smart Home-Umgebung eingebunden werden und sich per zentraler Haussteuerung oder Smartphone und Tablet bedienen lassen.
Mehr Schutz durch smarte Wächter
Markisen reagieren mitunter empfindlich auf Feuchtigkeit und Wind. Eine ausgefahrene Markise kann zwar in der Regel gewisse Niederschlagsmengen und Windstärken aushalten, bei heftigeren Unwettern aber kann die Markise schnell Schaden nehmen durch zum Beispiel Nässeschäden und Wasseransammlungen im Markisentuch oder Beschädigungen der Gelenkarm-Mechanik durch starken Wind. Um diesen Fällen vorzubeugen, kommen immer häufiger intelligente Wächter zum Einsatz. Dabei handelt es sich um kleine Sensoren, die mit dem Markisenantrieb verbunden sind und automatisch auf Wetterereignisse reagieren.
Ein Regenwächter registriert zum Beispiel Niederschlag und fährt die Markise bei Regen automatisch ein. Ein Windwächter reagiert hingegen auf größere Windstärken, sodass die Markise bei aufkommendem Sturm selbsttätig eingefahren wird. Ein Sonnenwächter sorgt im Sommer für effiziente Verschattung und verhindert damit auch das Aufheizen der Innenräume. Ab einem festgelegten Grad an Sonneneinstrahlung sorgt ein Sonnenwächter für das automatische Ausfahren der Markise, wodurch die Klimatisierung der Innenräume gewährleistet ist, selbst, wenn niemand zuhause ist.
Diese praktischen Sensoren lassen sich optional mit Markisen kombinieren und auf Wunsch auch in eine bestehende Hausautomation einbinden. Durch die Integration von intelligenten Wetterwächtern wird die Markise dauerhaft und zuverlässig geschützt. Zudem leistet die flexibel auf das jeweilige Wetter abgestimmte Verschattung einen wichtigen Beitrag zur Klimatisierung des Hauses.
Häufig gestellte Fragen auf einen Blick
Markisenratgeber: Die wichtigsten Markisenarten
Welche Markisengröße ist die richtige?
Welche Markisen Ihren Außenbereich optimal beschattet, können Sie in unserem informativen und umfangreichen Magazin-Artikel: Markisenratgeber: "Was ist die richtige Größe für meine Markise?"nachlesen.
Was ist eine Hülsenmarkise?
Der Begriff Hülsenmarkise beschreibt die gleichen Eigenschaften, wie die einer Halbkassettenmarkise. Dabei unterscheiden sich die beiden Markisenarten nur in ihrem Namen. Bei beiden Markisen bleiben das Markisentuch und die Tuchwelle von einer Hülse geschützt, bei der die Unterseite offenbleibt.
Der Vorteil: Das Markisentuch wird von oben, der Seite und von vorne vor Wind, Wetter und Schmutz geschützt.